Es gibt eine Sache, die ich komplett unterschätzt habe bzw. bei meinen Planungen nie bedacht habe und auch in den vielen Blogs und Vlogs, die ich mir zum Radreisen angeschaut habe, nicht wirklich gehört habe. Und zwar ist es die Abnutzung aller Dinge, die man mit sich hat. Zum einen, weil man die wenigen Klamotten und Utensilien natürlich viel häufiger nutzt und dadurch auch häufiger waschen muss und zum anderen auch die vielen vielen Kilometer auf dem Fahrrad, die eine hohe Abnutzung des Rads und der Radhosen fordern. - auf jeden Fall Nähzeug nicht vergessen!
Meine einzige kurze Radhose war jedenfalls schon kurz davor, in Einzelteile zu zerfallen, als ich einen Newsletter von Trek bekommen habe (E-Mail-Marketing funktioniert doch noch, unglaublich) über die neuste Trägershort für Frauen. Super, dachte ich, wieder eine Trägershort für Frauen. Was denken die, wie man damit schnell auf Toilette gehen soll als Frau. Auch wenn Trägershorts meiner Meinung nach das bequemste zum Radfahren sind, hatte ich mich gegen eine entschieden, weil sie einfach nicht praktikabel sind. Als ich dann aber im Newsletter weiter gelesen habe (wow, es gibt Menschen, die einen E-Mail-Newsletter sogar lesen), habe ich über die neueste Funktion gelesen: “…ermöglicht schnelle Toilettenpausen”. Seht selbst:
Begeistert habe ich einfach geantwortet, wie toll ich die Hose finde und von meiner Reise berichtet. Ein Tag später habe ich folgende Antwort bekommen: “Liebe Viola! Vielen Dank für deine Mail, schön von dir und deiner Reise zu lesen! Gern unterstützen wir dich mit einer Short, damit du noch lange bequem im Sattel sitzen kannst.” (Tolles CRM bei Trek und ein glücklicher Kunde mehr, der sogar sehr gerne und freiwillig nun darüber in seinem Blog berichtet - so einfach kann gelungenes CRM sein).
Mittlerweile habe ich die -sogar 2 (!)- Hosen erhalten und noch ein T-Shirt dazu bekommen und ich bin begeistert. Die Hosen sind super bequem, haben ein breites Sitzpolster, angenehme verstellbare Träger, einen leichten Stoff und Kompressionsgewebe - und ermöglichen wirklich schnelle Toilettenpausen :D
Ich bin so dankbar, dass ich nun mit diesen Hosen unterwegs sein kann und danke Trek von ganzem Herzen für die Großzügigkeit. Und vor allem, dass eine der Hosen farblich zu meinem Trek Bike passt. Hier könnt ihr euch die Bontrager Circuit Trägershort anschauen.
Neben meiner Radhose musste ich mich schon von meiner Sonnenbrille verabschieden, weil der Bügel einfach irgendwann abgebrochen ist, von meiner einzigen Jeanshose, die an einer ungünstigen Stelle ein nicht zu nähendes Loch bekommen hat, von den Schnallen an meinem Rucksack (irgendwie zuknoten geht auch) und dem ein oder anderen Reißverschluss. Meine Socken und Unterwäsche habe ich schon zum dritten Mal ausgetauscht, weil sie irgendwann Löcher bekommen, genauso wie meine Stoff-Sneaker. Daneben habe ich eventuell auch meine Kopfhörer und einen Sport-BH irgendwo vergessen.
Das Profil an meinem Hinterreifen ist schon seit über einem Monat abgefahren (das Gewicht auf dem Hinterrad ist nicht zu unterschätzen, insbesondere wenn man damit noch auf Trails rumfährt. Der vordere Mantel hat schon seit Brüssel ein Loch, aber ich versuche es tapfer immer wieder irgendwie zu richten. Kette, Kassette und Zahnrad sind auch die Abnutzung anzumerken. Rahmen und Gepäckträger haben schon den ein oder anderen Kratzer abbekommen, der Schalthebel ist seit einem Sturz etwas verbogen und das Lenkerband ist auch schon abgenutzt. Die Bremsbeläge schaue ich mir einfach nicht an und hoffe, dass sie noch eine Weile halten - wer bremst verliert bekanntlich ja sowieso.
Wie gesagt, mit einer solchen Abnutzung hatte ich nie gerechnet, und ist mein größtes
Learning bisher - ansonsten war ich natürlich perfekt vorbereitet ;-)
Gerne möchte ich also diese Gelegenheit nutzen, um nun endlich nach vielen Nachfragen meine aktuelle Packliste zu teilen.
Meine wichtigsten Utensilien:
- Smartphone
- Powerbank
- Trinkblase
- Taschentücher
- Lippenpflegestift
- Garmin Uhr zum Tracken
- N26 Debit Karte (überall kostenfrei, kontaktlos oder per Apple Pay zahlen und kostenfrei Bargeld abheben)
- Ausweis & Reisepass
- Regenjacke
- Wasserfeste Taschen sind das Wichtigste!
Hier könnt ihr nochmal mein Fahrrad mit Taschen sehen und so sind sie aktuell (Juli 2019 - nach 2,5 Monaten und einigen Optimierungen ;)) gepackt:
Insgesamt reise ich mit 7 Taschen:
1. Handytasche auf dem Oberrohr
Hier kann das Handy zur Navigation unter einer Plastikhülle eingesteckt werden und weitere Gegenstände, die man während der Fahrt griffbereit braucht lagern, wie: Powerbank, Geldbeutel, Taschentücher, Labello, Schlüssel, Kugelschreiber
Minuspunkt: Leider erhitzt das Handy bei Sonne sehr schnell unter dem Plastik und diese Tasche ist leider bei starkem Regen auch nicht wasserdicht.
Hier bringe ich meine Campingausrüstung unter, so kann ich, wenn ich mal nicht campe diese beiden Taschen unberührt und am Fahrrad lassen
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Schlafsack (von Decathlon, zwar leicht, aber nicht sehr warm)
- Isomatte (von Decathlon)
- Campingkocher & -geschirr (cooles Set von Amazon, völlig ausreichend wenn man alleine reist)
- Campinggas (ich nehme immer nur eine kleine Kartusche und kaufe sie dann eben nach - bis auf Frankreich und in Teilen Belgiens bekommt man überall die selben Schraubkartuschen)
- Wäscheleine
- Reisehandtuch
Ich packe sie jeden Tag anders, daher gibt es keine spezielle Ordnung und auch keine wertvollen Tipps von mir ;-) Außer, dass ich versuche, alles nochmal in kleineren Taschen und Beuteln zu verstauen, sodass nichts lose in den Taschen ist. Und wenn alles nass ist, ergibt es natürlich Sinn, die einzigen trockenen Dinge, in die andere Tasche zu packen.
- Klamotten in einem Vakuumbeutel (von Globetrotter):
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- 1 Jeans
- 1 Short
- 1 Leggins
- 2 Baumwoll T-Shirts
- 1 Top
- 1 BH
- 2 Radfahr-Shirts
- 2 Radfahr-Shorts
- 1 lange Radfahr-Weste
- 2 Funktions-Unterhemden
- 2 Sport-BHs
- 1 Regenjacke
- 1 Stirnband
- 1 Schlauchhalstuch
- 1 Steppjacke, die sich auch in einem Beutel klein verstauen lässt
- 1 Mütze (natürlich die Frankfurtliebe-Mütze;-))
- In einem Wäschesack (sehr praktisch, kann nämlich dann auch für dreckige Wäsche verwendet werden): 5 Paar Socken, 5 Paar Unterhosen, 1 Bikini
- 1 Sonnenbrille
- 1 Brille
- 1 kleiner Kulturbeutel: Zahnbürste, Zahnpasta, Shampoo, Gesichtscreme, Wundcreme, Sonnencreme, Reisewaschmittel, Feuchte Tücher, Tageskontaktlinsen-Vorrat, Damenhygieneartikel-Vorrat, Nagelset, Rasierer, Waschlappen, Insektenschutz-Spray, Händedesinfektion, die wichtigsten Medikamente
- 1 Zip-Beutel mit Fahrradwerkzeug: Ersatzschlauch, Kettenöl, Schmiermittel, Zange, Dichtmilch, Tuch
- 1 kleine Tasche mit Vorder- und Rückstrahler (USB-aufladbare von Lezyne - so ähnlich wie dieses)
- 1 wasserfester Ortlieb-Beutel mit Ladekabeln & Elektronik (der sechsfach USB-Stecker hat sich als sehr lohnenswert herausgestellt, genauso wie die Powerbank) & Stirnlampe
- Tagebücher
- 1 Paar Sneaker (ich habe Stoffschuhe, die jetzt schon 10 mal durchnässt waren, daher empfehle ich auf jeden Fall wasserdichte Sneaker mitzunehmen)
- 1 Paar Birkenstock-Sandalen (haben sich auch als Tanz-tauglich erwiesen;-))
- 1 Paar Radschuhe (ich habe meine Mountainbike-Klickschuhe dabei, wenn man sich aber etwas neu anschaffen sollte, gibt es sicher bessere Alternativen)
- 1 Helm
- Sitzunterlage (ich glaube es ist eigentlich eine Abdeckung für die Autoscheibe, dient gut als Sitzunterlage oder zur Isolierung unter oder Isomatte)
- 2 Tupperdosen
Daneben versuche ich immer noch folgendes dabei zu haben:
- Ein paar Müllbeutel
- Notfall-Müsliriegel oder Brot
- Essen für 1-2 Tage
Da ich im Mai bei um die 10 Grad gestartet bin und Nächte im Zelt unter 7 Grad hatte, hatte ich zu Beginn (bis Mitte Juni) noch einen zweiten Vakuumbeutel mit folgenden Klamotten mit:
- Regenhose
- Regen Überschuhe
- Pullover
- Langes Funktions-/Thermo-Unterhemd
- Lange Radhose
- Fleecejacke
- Wollsocken
- Lange Radhandschuhe
Eingepackt in ein Regencover von meinem Backpack - auch hier könnte man nochmal einen Packsack von Ortlieb nehmen, um sicherzugehen, dass es auch beim Fahren im Regen wirklich trocken bleibt. Das Zelt ist von Amazon und hatte mit Abstand das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch wenn es wohl nicht viel länger halten wird als meine Reise, es ist klein, leicht und günstig ;-) Es ist ein 1-Mann Trekkingzelt und aktuell leider nicht mehr verfügbar. Aber hier könnt ihr euch ein vergleichbares anschauen.
Es ist sicher angenehmer, ohne Rucksack zu reisen, aber ich bin sehr froh darüber, weil ich damit 3 Liter Wasser in meiner Trinkblase transportieren kann - viel mehr versuche ich auch nicht rein zu packen. Praktisch ist er auch für Einkäufe und Wertsachen, wenn man das Rad mal stehen lässt.
Am Rahmen
- Luftpumpe von Lezyne
- 3 Trinkflaschen: 1 Trinkflasche ist für Trinkwasser, 1 für Abwaschwasser (weil sie zu sehr nach Plastik schmeckt :D) und in einer kleinen ist nochmal Werkzeug (Multitool, Einmalhandschuhe, Kabelbinder, fahrradspezifisches Werkzeug, Nippelspanner).
Dann habe ich noch ein Schloss - ich würde empfehlen, es am Rahmen zu befestigen, da es doch sehr schwer ist - zumindest wenn ihr solche nehmt, die von der Versicherung akzeptiert werden. Nach länger Suche habe ich mich für das AXA Schloss, weil es lang genug, sicher und faltbar ist, entschieden.
Als unnötig, nicht genutzt oder zu viel haben sich folgende Dinge herausgestellt:
- Nahrungsergänzungsmittel
- Radhandschuhe
- Zu viel in der Reiseapotheke (wenn man in Europa unterwegs ist, kommt man immer sehr schnell an alles, was man benötigt)
- Zu viel Werkzeug (siehe Reiseapotheke)
Dinge, die ich empfehlen würde, noch mitzunehmen:
- Ärmellose Windjacke
- Putzschwamm, Spülmittel, Geschirrhandtuch
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Nico (Donnerstag, 01 August 2019 13:58)
Hey Viola :)
falls ich irgendwann mal eine Fahrradreise machen sollte, kann ich mich entspannt zurücklehnen und auf deine Liste hier zurückgreifen! Und falls ich mal Radhosen brauche schaue ich einfach unter www.trekbikes.com nach einer passenden ;)
Beste Grüße aus Frankfurt
Viel Spaß noch! :)
Nico